Urkundenverleihung für die AbsolventInnen der Fachakademie Mühldorf
Am Donnerstag, den 12.09.2019 gab es für 103 AbsolventInnen der Fachakademie für Sozialpädagogik Mühldorf einen guten Grund zu feiern. 84 Frauen und 11 Männer bekamen in einer Feierstunde ihre Urkunden überreicht und dürfen nun den Titel staatlich anerkannte Erzieherin / staatlich anerkannter Erzieher führen. Für 8 Absoventinnen, die zugleich im dualen Studiengang „Pädagogik der Kindheit“ eingeschrieben sind, ist die Ausbildungszeit an der Fachakademie nun ebenfalls abgeschlossen, sie bekommen ihre staatliche Anerkennung mit dem Abschluss des Studiums.
In seinen einleitenden Worten wünschte Schulleiter Christian Peiser den AbsoventInnen Mut für die neuen Wege, welche nun anstehen. Er lud sie ein, die vergangene Zeit an der Fachakademie und im Praktikum gedanklich mit der biblischen Geschichte von der Sturmstillung zu verknüpfen. Es gab während der Ausbildung stürmische Zeiten, welche sich aber auch immer wieder in ruhigere Abschnitte auflösten. Dies gelang sicher durch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und das ein oder andere mal auch mit Gottes Hilfe.
Für die zukünftigen beruflichen und privaten Wege wünschte Christian Peiser den ErzieherInnen, dass sie darauf vertrauen können, dass es diesen „Kapitän“ gibt, der sie ruhig durch stürmische Zeiten begleitet. Und er forderte die AbsolventInnen auf, ihre Ressourcen im Blick zu haben und darauf zu achten, immer wieder aufzutanken um den vielen Anforderungen des Erzieherberufs gerecht zu werden.
Die anschließende Verleihung der Urkunden wurde musikalisch von Lehrerband und der Lehrerchor begleitet.
Dazwischen gratulierte Andreas Gruber als Vertreter des Faches Religionspädagogik den ErzieherInnnen, welche zusätzlich das religionspädagogische Zertifikat während der Ausbildung erworben haben.
Ausgehend von der Frage nach dem Wesenskern der Erziehung, zeigte die stellvertretende Schulleiterin Marianne Glück in ihrer Rede auf, dass es im erzieherischen Handeln darum gehen muss, die Eigenschaften, welche die Kinder zu ihrem Handeln veranlassen, in den Blick zu nehmen. Sie verwies darauf, dass erwiesenermaßen eine strenge Kindheit in den meisten Fällen später eine strenge, autoritäre politische Gesinnung zur Folge hat und das Bild vom Kind maßgeblich vom Menschenbild geprägt ist, welches die Erziehenden haben. Hier gilt es daher kritisch zu hinterfragen welche innere Grundeinstellung das pädagogische Handeln von ErzieherInnen prägt. Weiter führte sie aus, dass die aktuellen gesellschaftspolitischen Themen ihre Spuren in der Pädagogik hinterlassen und die Gefahr besteht, Kindern ihr Kindheit durch vorgefertigte Bildungsprogramme zu nehmen. Dies geschieht aus Angst, sie könnten sonst den Herausforderungen einer globalisierten Welt nicht gewachsen sein. Marianne Glück wünschte den AbsolventInnen daher Mut, dem wirklich Wichtigen Raum zu geben, der Einmaligkeit des Kindes und den nahezu unbegrenzten Möglichkeiten das eigene Ich und die eigene Identität zu erkennen und zu leben, zusammengefasst in einem Zitat von Astrid Lindgren: „Ob ein Kind zu einem warmherzigen, offenen und vertrauensvollen Menschen mit Sinn für das Gemeinwohl heranwächst oder aber zu einem gefühlskalten, destruktiven, egoistischen Menschen, das entscheiden die, denen das Kind in dieser Welt anvertraut ist, je nachdem ob sie ihm zeigen, was Liebe ist oder aber dies nicht tun“.
Im Anschluss lud Andreas Gruber im Namen des Freundes- und Förderkreises der Fachakademie Mühldorf alle Anwesenden zum Sektempfang ein, der den Rahmen für viele Gespräche bot. Dabei ging es um die gemeinsame Zeit an der Fachakademie, genauso wie um die aktuelle Berufstätigkeit.
Dass der Arbeitsmarkt für ErzieherInnen sehr gut ist, hat bereits eine Umfrage unter den AbsolventInnen im Juli diesen Jahres gezeigt. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits 81 der 95 fertigen ErzieherInnen eine Stelle zugesagt. Ein paar haben sich für ein weiterführendes Studium entschieden.
Für ein paar Eindrücke rund um die Urkundenverleihung schauen sie gerne in die Bildergalerie.