„Pflege braucht Aufwind!“
Mit der Aktion „Pflege braucht Aufwind“ beteiligen sich das Chiemgau-Stift Inzell und weitere Einrichtungen der Diakonie am internationalen Tag der Pflege. Die Aktion startet am Donnerstag, 12. Mai, um 14.30 Uhr vor dem Chiemgau-Stift Inzell, Traunsteiner Straße 27. Gäste sind herzlich willkommen, denn mitmachen und unterstützen sind ausdrücklich erwünscht.
Folgender Ablauf ist geplant: Am Vorplatz des Chiemgau-Stifts Inzell liegen zu Beginn der Aktion 200 Karten bereit. Auf diesen sind bereits drei zentrale Forderungen des Fachverbands Seniorenhilfe der Diakonie unter dem Hashtag „Pflege braucht Aufwind“ gedruckt. In die freie Fläche der Karte kann jeder Teilnehmer, der das möchte, einen persönlichen Wunsch oder eine Forderung für die Pflegenden formulieren. Danach wird die Karte an einen mit Helium gefüllten Luftballon angebracht. Auf ein Kommando werden alle 200 Ballons in die Luft entlassen.
Die Luftballons sind aus 100 Prozent Latex hergestellt und zu 100 Prozent abbaubar. Bedruckt wurden sie von Menschen mit Handicap in einer anerkannten Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Damit die Wünsche und Forderungen auch einen Adressaten finden, haben die Initiatoren ein zentrales Postfach für Finderinnen und Finder eingerichtet. Die hinterlegte E-Mail-Adresse aktionstag-pflege@diakonie.de ermöglicht den Findern der Karten, Fotos oder kleine Videos zu schicken, die dann veröffentlicht werden.
Mit dieser Aktion möchte die Diakonie auf die Situation in der Pflege aufmerksam machen und für mehr Unterstützung und bessere Bedingungen werben. „Der Pflegeberuf braucht mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung in der Gesellschaft – und das nicht nur in Krisenzeiten“, sagt Beate Hamm, Pflegedienstleiterin im Chiemgau-Stift Inzell der Diakonie. Ihren Beobachtungen zufolge haben zwei Jahre Pandemie vor allem Pflegekräfte stark gefordert. Diese seien Tag und Nacht für alte und kranke Menschen da. Personelle Ausfälle durch Krankheit oder Überlastung erforderten häufig Zusatzdienste und erheblichen Mehreinsatz des verbleibenden Personals, auch weil frei werdende Stellen aufgrund des eklatanten Pflegekräftemangels oft gar nicht wiederbesetzt werden können. In der Folge fühlen sich viele Pflegende erschöpft und entmutigt. „Auch deshalb braucht Pflege dringend Aufwind“, so Hamm.
Durch die Aktion könne eine breite Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert werden. Zudem sei es für alle eine gute Gelegenheit, sich solidarisch zu zeigen und für die Anliegen der Pflege stark zu machen. Bewohnerin Sigrid Jähnichen hat schon heute folgenden Text auf ihre Karte geschrieben: „An die Arbeitgeber und Verfasser von Arbeitsrechtsbedingungen und Regeln für die Arbeit im Altenheim: Auch du wirst einmal alt! Wenn nur die Arbeitskraft nachlässt, hast du Glück gehabt! Doch wie es auch anders möglich ist, kannst du bei uns kennenlernen. Wir laden dich daher herzlich ein, eine Woche lang zu uns zu kommen. Hier kannst du dann mit deinen wachen Augen sehen, wie dein Älterwerden auch sein könnte. Ist es nicht gut und schön, wenn dann ein Helfer mit einem großem Herz dich an die Hand nimmt und liebevoll führt?“
Die Verantwortlichen der Diakonie freuen sich mit den Mitarbeitenden und Angehörigen der Pflegeeinrichtungen auf viele Teilnehmer und Unterstützer. Zudem stehen sie für Gespräche über alle Themen rund um die ambulante und stationäre Pflege bereit.