Mitgliederversammlung des Diakonischen Werks Traunstein e.V.
Vorstand und Geschäftsführer Andreas Karau stellte in seinem Bericht das neue Jahresmotto „#Meine Diakonie – Wir brauchen Dich!“ vor und betonte, welch enorme Haltung und Zusammenhalt es braucht, um auch in Krisenzeiten das Bestmögliche zu geben.
Besonders intensiv wurde dies während des Corona-Ausbruchsgeschehens in der Seniorenhilfe im Chiemgau-Stift Inzell erlebt, als sich Ende letzten Jahres trotz aller Hygienemaßnahmen immer mehr Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitende infizierten. Vor allem schwerstpflegebedürftige Bewohner konnten dieser zusätzlichen Belastung oft nichts mehr entgegensetzen. Obwohl die Mitarbeitenden an ihre Grenzen gerieten, hielten sie dennoch bestmöglich Pflege, Betrieb und Betreuung aufrecht. Ähnliche Erfahrungen gab es im Seniorenzentrum Wartberghöhe. Sehr hilfreich waren in den Phasen der Besuchsbeschränkungen die von der Dieter und Edith Seidel Stiftung geschenkten Tablets. Sie ermöglichten es den Bewohnerinnen und Bewohnern, weiterhin Kontakt zur Familie, Angehörigen und Freunden aufrechtzuerhalten.
Während die Welt im Lockdown war, war die ambulanten Pflege bei den Patienten. Dieser Einsatz hat vor allem mit Professionalität zu tun, ist zugleich aber auch Ausdruck von Haltung, Zusammenhalt und Nächstenliebe.
Im Fachbereich Sozialpsychiatrie konnten die Tageszentren geöffnet bleiben, da der Besuch des Tageszentrums als „triftiger Grund“ galt. Diese Entscheidung ermöglichte eine Bekanntgabe des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales. Beschäftigungsmaßnahmen, wie Wertstoffsammlung in der Altstadt oder die Essensversorgung von Kindern in Notbetreuungen, wurden fortgeführt.
Neben den stationären Wohnbetreuungen konnten ebenso alle Beratungs- und ambulanten Betreuungsleistungen während der Pandemie aufrechterhalten werden oder wurden auf Nottermine umgestellt, um so gesundheitsgefährdenden Aspekten wie Einsamkeit oder Isolation entgegenzuwirken.
Der Fachbereich Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe erlebte eine enorme Mehrbelastung, sei es im pädagogischen Alltag oder aufgrund der nicht kostendeckenden Finanzierung. Während die Schulen über weite Strecken auf Distanzunterricht umstellen mussten, sorgte die Jugendhilfe über Notbetreuungen für die Versorgung der Kinder und Jugendlichen in Kitas, heilpädagogischen Tagesstätten, Außenwohngruppen oder im Wilhelm-Löhe-Heim. Bei Letzterem sogar in Form einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung.
Im Bereich Soziale Dienste blieb die Migrationsberatung auch während der Pandemie einer der Schwerpunkte. Neu entstand das Projekt WoFA (Wohnraum Für Alle – Integration braucht ein Zuhause), ein Projekt der Evangelischen Landeskirche und des Diakonischen Werks Bayern, gefördert durch das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration. Mit Hilfe des Projekts wird vor allem Menschen mit Migrationshintergrund begleitend Wohnraum vermittelt.
Hervorzuheben ist auch die Leistung der Telefonseelsorge, die rund 260 zusätzliche Schichten durch ehrenamtliche Mitarbeitende bewerkstelligte.
In diesem Zusammenhang dankte Andreas Karau ausdrücklich den ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden, den Kooperationspartnern, Landkreisen und Kommunen, Unterstützern, Freunden und Mitgliedern des Diakonischen Werks Traunstein e.V.