Markus Schneider ist neuer Chef der Diakoniestation Traunstein
„Es ist so schön zu beobachten, wenn sich beim Patienten etwas verbessert“
Seit Anfang November ist Markus Schneider als Geschäftsbereichsleitung der Diakoniestation Traunstein tätig. Derzeit versorgen 35 Mitarbeitende der Diakonie rund 150 Patienten in Traunstein und näherer Umgebung mit ambulanter Pflege. Zusätzlich dazu werden über das Essen auf Rädern täglich 52 frisch gekochte Menüs nach Hause geliefert.
Markus Schneider macht die Arbeit Spaß. „Ich helfe gern Schwächeren und unterstütze sie. Am schönsten ist es jedoch zu beobachten, wenn sich durch unser Zutun der Gesundheitszustand der Patienten verbessert.“ Der neue Chef der Diakoniestation Traunstein weiß wovon er spricht, denn er war die letzten 15 Jahre in unterschiedlichen Funktionen am Traunsteiner Klinikum tätig. Um sich auf künftige Führungsaufgaben vorzubereiten, studierte er in den letzten Jahren berufsbegleitend Pflegemanagement.
Dass er einmal hauptberuflich in der Pflege tätig sein würde, ahnte er zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn nicht, denn seine erste Station war die Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker. Den daran anschließenden Zivildienst absolvierte er in einem Altenheim. „Diese Arbeit war völlig anders“, sagt Schneider, „mit Menschen zu arbeiten, machte einfach Spaß.“ Den Pflegeberuf lernte er daraufhin von der Pike auf am Klinikum Traunstein. Es folgten viele Jahre praktische Pflegetätigkeit in unterschiedlichen Funktionen sowie ein berufsbegleitendes Studium. Um sich dieses finanzieren zu können, arbeitete er nebenbei noch in der Diakoniestation. Jetzt, mit 37 Jahren, verheiratet und zwei Kindern im Alter von ein und drei Jahren sei es für ihn Zeit gewesen, eine neue Herausforderung anzugehen. Als sich die bisherige Stelleninhaberin Verena Pieper entschied, ihren Lebensmittelpunkt wieder in die frühere Heimat zu verlegen, bewarb er sich sofort um die freigewordene Stelle. Sehr zur Freude von Kurt Schmoll, denn als Geschäftsführer der Diakonie Service & Pflege gGmbH verantwortet er den Fachbereich Seniorenhilfe im Diakonischen Werk Traunstein und weiß daher nur zu gut, wie begehrt versierte Pflegefachkräfte am Arbeitsmarkt sind. Vor allem, wenn sie bereit sind, Verantwortung für einen so großen Bereich zu übernehmen.
Genau das wiederum reizt Markus Schneider, der „mitgestalten und etwas verändern“ will. Im Zentrum stehen dabei seiner Ansicht nach die Fragen, wie es gelingen kann, dass die eigentliche Arbeit genau dort ankommt, wo sie gebraucht wird, nämlich beim Patienten, und wie man gerade in der Pflege jetzt und in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber sein kann. Dieser Aspekt sei auch Thema seiner Bachelorarbeit gewesen. „Besonders in der Pflege scheiden viele nach wenigen Jahren Berufstätigkeit wieder aus und wechseln in andere Bereiche“, sagt Schneider. Das sei ein Alarmsignal. Zudem sehe er mit Sorge, wohin die Digitalisierung gerade in der Pflege noch führen wird. In Anbetracht dieser Herausforderungen freue er sich einerseits auf die hinzugewonnenen Gestaltungsmöglichkeiten, vermisse aber andererseits schon jetzt die unmittelbare Pflegetätigkeit. Umso wichtiger empfinde er den persönlichen Kontakt bei Aufnahmegesprächen und Hausbesuchen. Am Ende stehe schließlich als Gradmesser für das Gelingen der Arbeit der Diakoniestation der Zuspruch von Patienten und Mitarbeitenden.