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Die Stiftungsvorstände (von links) Fritz Stahl, Andreas Karau und Gottfried Stritar freuen sich auf viele Bewerbungen für den diesjährigen Dietrich-Bonhoeffer-Preis.

Dietrich-Bonhoeffer-Preis der Diakonie

Junge Menschen gesucht, die sich für andere einsetzen oder sozial engagieren.
Diakonie vergibt Dietrich-Bonhoeffer-Preis.

Landkreise Traunstein/Mühldorf/Altötting/Berchtesgadener Land. Das Diakonische Werk Traunstein e. V. vergibt 2025 wieder den Dietrich-Bonhoeffer-Preis an junge engagierte Menschen. Bewerber aus dem ganzen Dekanat Traunstein, das vier Landkreise umfasst, können sich melden oder können vorgeschlagen werden. Ende der Bewerbungsfrist ist am 30. April, die Preisverleihung findet am 17. Juli in Traunreut statt.

Seit 2004 gibt es den Dietrich-Bonhoeffer-Preis, der von der Förderstiftung des Diakonischen Werkes Traunstein alle zwei Jahre ausgelobt wird und mit insgesamt 2500 Euro dotiert ist. Damals Anfang der 2000er Jahre war die Diakonie quasi Schrittmacher für diese Art von Preisverleihung. Inzwischen fanden sich einige Nachahmer, was den Stiftungsvorstand freut. Der Name des Preises wurde ganz bewusst gewählt, da der lutherische Theologe und Kämpfer gegen den Nationalsozialismus Dietrich Bonhoeffer sich stets selbstlos für die Menschen einsetzte ohne Rücksicht auf die für ihn dramatischen Konsequenzen seines Handelns.

Stiftungsvorstand Gottfried Stritar: „Wir wollen mit dem Preis junge Menschen motivieren, sich für andere einzusetzen, und gleichzeitig deren soziales Engagement würdigen.“ Andreas Karau, Vorstandssprecher des Diakonischen Werkes Traunstein: „Wir suchen für den Preis die Generation Z.“ Das „Z“ stehe dabei für „Zukunft“, für „Zielorientiertes soziales Handeln“ und für „Zusammen Nächstenliebe erfahren“. Fritz Stahl, Altoberbürgermeister und Stiftungsvorstand, betont: „Die jungen Leute beerben uns nicht nur, sie tun auch selber was. Das stärkt sie und gibt ihnen Selbstbewusstsein.“

Sich bewerben oder vorgeschlagen werden können Einzelpersonen oder Gruppen von Kindern und Jugendlichen. Eine kurze, stichpunktartige Beschreibung des jeweiligen Projektes oder der Aktion, gerne auch mit Bildern oder Filmen, reicht aus. Wichtig ist ein Kontakt, so dass die Jurymitglieder eventuell Rückfragen stellen können. Die Jury ist in diesem Jahr neu besetzt mit den drei Stiftungsvorständen Gottfried Stritar, Fritz Stahl, Andreas Karau sowie einer Auszubildenden in der Diakonie, der Dekanatsjugendvertreterin und einem jungen Erwachsenen aus der Kinder- und Jugendhilfe.

2023 waren unter den Preisträgern unter anderen zwei Mädchen, die für ukrainische Kinder sammelten, der Kleidertausch des Wilhelm Löhe Förderzentrums, der Queer-Treff Traunstein, das Projekt „Wir sind die Hände“ und eine Spendenaktion für Erdbebenopfer.

Die Förderstiftung des Diakonischen Werks Traunstein, gegründet im Juli 2000, umfasst vier Bereiche der Hilfe: es geht um Unterstützung von Beratungsangeboten, die von öffentlichen Stellen nur unzureichend oder gar nicht bezuschusst werden, um Unterstützung durch Einzelfallhilfen, wenn Menschen durch unvorhersehbare Ereignisse in eine dramatische Notlage geraten sind, um Hilfe für Senioren, die zusätzliche Leistungen benötigen, die über Pflegesätze nicht finanziert werden können, und schließlich um den Dietrich-Bonhoeffer-Preis.

Zur Teilnahme an der Ausschreibung sind alle erdenklichen Gruppierungen eingeladen, Schulen, Kirchengemeinden, Jugendgruppen in Vereinen, Pfarreien, politische Gemeinden und viele andere mehr. Eine Bewerbung ist online möglich unter www.dietrich-bonhoeffer-Preis.de.                              – mix

 

Dietrich Bonhoeffer (1906 bis 1945) stand für Zivilcourage, gelebtes Christentum und politischen Widerstand. Er studierte Theologie, war Privatdozent an der Universität Berlin und Studentenpfarrer an der TH. 1933 kam mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten eine entscheidende Zäsur in seinem Leben. Bonhoeffer nahm in den folgenden Jahren öffentlich Stellung gegen die Judenverfolgung und engagierte sich im Kirchenkampf gegen die Deutschen Christen. Er lehnte sich auf, sprach deutliche Worte wie „ein Führer, der sich zum Idol seiner Anhänger macht, wird zum Verführer“ und machte deutlich, dass politischer Widerstand eine Option christlichen Handelns sein kann.

Ab 1935 leitete er das Predigerseminar der Bekennenden Kirche in Finkenwalde, das, später illegal, bis 1940 bestand. Etwa ab 1938 schloss er sich dem Widerstand um Wilhelm Franz Canaris an. 1940 erhielt er Redeverbot und 1941 Schreibverbot. Am 5. April 1943, kurz vor Eintreffen der Amerikanier, wurde er verhaftet und zwei Jahre später auf ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers als einer der letzten NS-Gegner, die mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 in Verbindung gebracht wurden, hingerichtet.

 

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