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Einweihung Südbau Wilhelm-Löhe-Heim Traunreut
Einweihung Südbau Wilhelm-Löhe-Heim Traunreut

Einweihung des modernisierten Südbaus

„Ich wünsche mir so sehr ein eigenes Zimmer!“

Große Freude beim Diakonischen Werk Traunstein e.V.: Ein weiterer Meilenstein der Baumaßnahmen des Wilhelm-Löhe-Heims Traunreut ist geschafft. Nach den neu gebauten Kinderhäusern, die bereits im letzten Jahr eingeweiht wurden, ist nun die grundlegende Modernisierung des sogenannten Südbaus fertig gestellt. Sehr zur Freude der darin lebenden Kinder und Jugendlichen.

Schon bei der Grundsteinlegung formulierten die Kinder und Jugendlichen ihre dringlichsten Wünsche. „Ich wünsche mir so sehr ein eigenes Zimmer!“, stand auf einem der Zettel, die zusammen mit den Bauplänen und dem Grundstein eingemauert wurden. Dieser sehnliche Wunsch verdeutlichte, worum es geht. Die in den frühen Siebzigerjahren mit viel Beton errichteten Gebäude mussten dringend an die Anforderungen einer zeitgemäßen pädagogischen Begleitung und Förderung angepasst werden. Früher waren Zwei- und Mehrbettzimmer selbstverständlich, heute sind Einzelzimmer der Standard in Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit teils massiven Störungsbildern.

Folglich waren umfangreiche Baumaßnahmen nötig. Das bisherige Treppenhaus wurde in die Wohnbereiche der Gruppen integriert und ein neuer Außeneingang realisiert. Durch eine geschickte Raumaufteilung und eine bauliche Erweiterung am jeweiligen Ende des Gebäudes konnte weiterer Wohnraum geschaffen werden. Nun lebt jedes Kind in allen Gruppen des modernisierten Südbaus in einem Einzelzimmer. Das Gebäude beherbergt zwei heilpädagogische Intensivgruppen für je fünf Kinder und Jugendliche mit teils massiven Traumatisierungen, frühkindlichen Bindungsstörungen und Autismus. In den zwei Mädchenwohngruppen des Obergeschosses finden zwölf Mädchen einen sicheren Schutzraum, um in frühen Jahren erlebte Gewalterfahrungen und Missbrauchssituationen aufarbeiten und überwinden zu können. Das Alter der Kinder und Jugendlichen reicht von sieben bis 19 Jahren. Jeweils fünf bis sechs Fachkräfte und eine Nachtbereitschaft je Gruppe begleiten und fördern sie in ihrer Entwicklung. Das Leben in den Gruppen ist wie in einer Familie organisiert. Hier erfolgt eine Beheimatung auf Zeit. Sehr schön bringe das der Satz, „Kinder brauchen Wurzeln, Flügel und einen eigenen Ton“, zum Ausdruck, sagt Leitungskraft Monika Möhr-Jundt. Ein weiteres wichtiges Ziel in der pädagogischen Begleitung sei immer die Rückführung in die Familie, selbst wenn dies nur in manchen Fällen gelingt. Spätestens mit dem Schulabschluss oder nach einer Ausbildung endet die Zeit im Wilhelm-Löhe-Heim.

Finanziert wurden die Baumaßnahmen durch die großzügige Förderung der Dr. Johannes Heidenhain-Stiftung und der Sternstunden e.V. sowie durch Eigenmittel des Diakonischen Werks Traunstein e.V. Nach dem Bau ist vor dem Bau – so auch hier. Im nächsten Jahr wird noch der ebenso modernisierungsbedürftige Nordbau in Angriff genommen, denn auch dort warten Kinder und Jugendliche schon sehnsüchtig auf ein Einzelzimmer.

 

Pastoralreferentin Dr. Melanie Lüking und Pfarrer Stefan Hradetzky segneten Kinder und Mitarbeitende während einer kurzen Andacht im Eingangsbereich des modernisierten Gebäudes
Pastoralreferentin Dr. Melanie Lüking und Pfarrer Stefan Hradetzky segneten Kinder und Mitarbeitende während einer kurzen Andacht im Eingangsbereich des modernisierten Gebäudes

 

 

 

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