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Von rechts: Ute Eder und Eva-Monika Mühlbacher freuen sich mit Srdan Rakic über die Zusage zur Ausbildungsstelle.

Ausbildungsplatz dank BIJ

Berufsintegrationsjahr führte zum Erfolg

Srdan Rakic strahlt bis über beide Ohren, denn jetzt hat er einen Ausbildungsplatz bei der Firma Metallbau Stefanutti sicher. Vor einem Jahr war das noch unvorstellbar, als er gerade aus Bosnien kommend in den Landkreis Traunstein zog und zu diesem Zeitpunkt noch kein Wort Deutsch sprach. „In der Schule lernte ich Russisch und Englisch als Fremdsprache“, lacht Srdan, und freut sich sichtlich, wie sich alles entwickelt hat. Drei Faktoren führten nach Meinung von Eva-Monika Mühlbacher vom Diakonischen Werk Traunstein zum Erfolg: Die Teilnahme an dem aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten Berufsintegrationsjahr an der Staatlichen Berufsschule III in Traunstein sowie Srdans Fleiß und Leistungsbereitschaft.

Srdan Rakic blickt zuversichtlich in die Zukunft.

„Srdan Rakic ist ein gutes Beispiel dafür, was das ESF-geförderte Berufsintegrationsjahr (BIJ) leisten kann“, sagt Eva-Monika Mühlbacher. Die Pädagogin begleitete gemeinsam mit Studiendirektorin Ute Eder 16 Schülerinnen und Schüler durch das diesjährige BIJ. Das Konzept des BIJ hat sich bewährt. Es richtet sich an Jugendliche, deren Start in das Berufsleben nicht wie gewünscht gelingt, die sich aber für einen Beruf im Dienstleistungssektor, im Bereich Gesundheit oder Kinderpflege interessieren.

Wenn der Start ins Berufsleben misslingt, gilt es vor allem Leerlauf und ein Jahr Nichtstun zu vermeiden und sich weiter für eine spätere Ausbildung zu qualifizieren. Sogar der erfolgreiche Abschluss der Mittelschule kann im Rahmen des BIJ nachgeholt werden. Vor allem ermöglicht der Unterricht jedoch, schulische Defizite auszugleichen. „In diesem Jahr stand Deutschunterricht im Vordergrund“, berichtet Eva-Monika Mühlbacher, „da die meisten Teilnehmer noch nicht lange in Deutschland leben und große sprachliche Defizite hatten.“

Im steten Wechsel zum Unterricht an der Staatlichen Berufsschule III finden Praktika in unterschiedlichen Betrieben statt. So lernen die Teilnehmer verschiedene Arbeitsfelder kennen und entwickeln eine genauere Vorstellung, in welchem Bereich sie später arbeiten möchten. Immer wieder wird Teilnehmern sogar schon nach dem ersten Praktikum eine Ausbildungsstelle angeboten, weil sie engagiert und mit vollem Einsatz mitgearbeitet haben und mit Spaß bei der Sache waren.

Genau so erging es Srdan Rakic. Obgleich ihm auch die ersten beiden Praktika in einem Warenlager und in einem Altenheim gefielen, empfand er die Zeit bei Metallbau Stefanutti als besonders gut. „Ich liebe handwerkliche Arbeit und wollte immer schon zum Bau“, sagt Srdan. Am Computer zu arbeiten sei für ihn langweilig im Vergleich zur Arbeit im Metallbau. „Hier bin ich zufrieden mit der Arbeit, dem Chef und den Kollegen.“

Dass sich alles so positiv für ihn entwickelt hat, führt er auch auf das BIJ zurück. „Für mich war das Jahr sehr gut. Ich konnte ja nicht gut Deutsch und habe hier viel gelernt“. Ganz besonders freue ihn, dass auch seine Eltern sehr zufrieden mit ihm seien.

Solche Erfolge motivieren Eva-Monika Mühlbacher und Ute Eder sehr, denn gerade die letzten Monate seien bedingt durch die Corona-Krise schwer gewesen. Unsere Maßnahme lebt von unserer intensiven Begleitung und von den Praktika. „Bei unserer Zielgruppe auf digitalen Unterricht umzustellen, hat eher geringe Aussicht auf Erfolg.“ Und auch Praktika seien in der Zeit des Lockdowns nicht mehr möglich gewesen. Aufgrund dieser Voraussetzungen freut es sie umso mehr, dass fünf BIJ-Absolventen nun eine betriebliche Ausbildung beginnen werden und zwei weitere sich für eine schulische Ausbildung an der Berufsfachschule für Kinderpflege entschieden. Eine weitere Teilnehmerin erhielt noch während der Maßnahme im Oktober 2019 einen Ausbildungsplatz als Hotelfachfrau. Auch das sei ein Erfolgsfaktor des Projekts, dass auch während des Jahres das BIJ sofort beendet und eine Ausbildung begonnen werden könne, falls sich die Chance dazu ergibt.

Das Berufsintegrationsjahr ist eine große Chance für alle, die mit dem ersten Anlauf den Sprung in Richtung Ausbildung noch nicht geschafft haben. „Am wichtigsten ist es, weiter am Ball zu bleiben“, sagt Ute Eder. Bewerbungen für das kommende Schuljahr 2020/2021 sind bereits möglich, telefonische Auskunft erteilt das Sekretariat der Berufsschule, Telefon 0861 986000. Weitere Fragen zum Berufsintegrationsjahr beantwortet Eva-Monika Mühlbacher vom Diakonischen Werk Traunstein, Telefon 0160 90370464.

 

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