Karl Heinz Neukamm verstorben. Ehemaliger Präsident der Diakonie Bayern wurde 89 Jahre alt.
Im Alter von 89 Jahren ist gestern Karl Heinz Neukamm verstorben. Neukamm war von 1975 bis 1984 ehrenamtlicher Präsident des Diakonischen Werkes Bayern. „Karl Heinz Neukamm hat entscheidende sozialpolitische Entwicklungen begleitet und geprägt“, sagte der Vorsitzende des Diakonischen Rates der Diakonie in Bayern, der Augsburger Rektor Heinrich Götz, „und er hat an der Diakonie bis ins in hohe Alter regen Anteil genommen.“
Der 1929 in Pegnitz geborene Neukamm war nach seinem Theologiestudium in Erlangen und Göttingen als Vikar in der Kirchengemeinde Traunstein und nach dieser Zeit als Gemeindepfarrer im mittelfränkischen Beerbach tätig. 1962 wurde er zum Landesjugendpfarrer der bayerischen Landeskirche berufen. Von 1967 bis 1984 leitete er die Rummelsberger Anstalten, ab 1975 war er zudem ehrenamtlicher Präsident des Diakonischen Werkes Bayern. 1984 wechselte er ins Präsidentenamt des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD). 1994 ging Neukamm in den Ruhestand. In seine Amtszeit als Diakoniepräsident fiel die Wiedervereinigung der Diakonischen Werke in Ost- und Westdeutschland. Außerdem setzte er sich für die 1993 eingeführte Pflegeversicherung ein. 1991 wurde ihm für seine Verdienste um die ökumenische Diakonie die Ehrendoktorwürde der Lutherischen Theologischen Akademie in Budapest verliehen. Außerdem erhielt er das Bundesverdienstkreuz und den Verdienstorden der Republik Ungarn.
In seinem Ruhestand war Neukamm von 1994 bis 2000 Beauftragter des Rates der EKD für Fragen der Spätaussiedler und der Heimatvertriebenen. Noch im Jahr 2012 trat er in die Rummelsberger Brüderschaft ein.
Dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat und Diakonischen Werk Traunstein blieb Neukamm in all den Jahren in besonderer Weise verbunden, ob als Gastprediger am Diakoniesonntag 1998, bei der 30-Jahr-Feier des Wilhelm-Löhe-Zentrums Traunreut 1981 oder bei zahlreichen weiteren Anlässen.