Diakonisches Werk ist EMAS-zertifiziert
Jahrelange Vorarbeiten waren notwendig –Entlastung der Umwelt als andauernde Aufgabe aller Mitarbeiter
Das Diakonische Werk Traunstein ist EMAS-zertifiziert. Damit verpflichtet es sich, mit seinen knapp 1000 Mitarbeitern und rund 60 Einrichtungen in den Landkreisen Traunstein, Berchtesgadener Land, Altötting und Mühldorf die Umwelt nach Möglichkeit zu entlasten und umweltrelevante Abläufe so optimal wie möglich zu organisieren. Wichtige Kriterien hierfür sind ein sparsamer Umgang mit Energie, eine Verringerung des CO²-Ausstosses des Fuhrparks, eine messbare Verringerung des Stromverbrauchs, Maßnahmen zur Reduzierung des Papierverbrauchs sowie der konsequente Einsatz von Recycling-Papier und die Reduzierung von Abfällen sowie Optimierung der Mülltrennung. Unterstützt werden diese Maßnahmen durch den Einsatz der besten Techniken im Sinne der Umwelt.
Bei der Mitgliederversammlung im Wilhelm-Löhe-Zentrum ist jetzt das EMAS-Zertifikat überreicht worden. Neue rechtliche Grundlagen verpflichten Unternehmen in Deutschland ab einer definierten Größe und Umsatzhöhe zur Umsetzung eines Umweltmanagementsystems. Das Diakonische Werk Traunstein hat sich für EMAS entschieden. EMAS steht für Eco-Management and Audit Scheme, auch bekannt als Öko-Audit. Vorrangiges Ziel ist es, mit dessen Hilfe die Umweltleistung des Diakonischen Werks Traunstein kontinuierlich zu verbessern.
Wesentlich an dem langwierigen Prozess beteiligt war Dagmar Palwitz, die Leiterin des Wilhelm-Löhe-Service. Sie berichtete den Mitgliedern von der Mammutaufgabe, die damit verbunden war, zunächst alle Daten in den Einrichtungen des Diakonischen Werks zu erheben. Fragebögen wurden an die Mitarbeiter verteilt, um herauszufinden, welche Einsparmöglichkeiten es gebe und wie man zur Verbesserung der Umweltleistung beitragen könne. In allen Gebäuden war eine Bestandsaufnahme angesagt: mit allen Flächen, mit dem jeweiligen Verbrauch von Energien und vielen weiteren umweltrelevanten Faktoren.
Sie dankte dem Team, das hier die Organisation übernommen hat, darunter Holger Osterkamp, Axel Reich, Klaus Schultze, Simon Wadislohner und Margarete Winnichner. Wesentlich unterstützt wurde diese Arbeit von Wolfgang Schürger von der Evangelischen Landeskirche. Von September 2015 bis zum Herbst 2017 zog sich der Prozess hin. Dann wurden zusammen mit Diplom-Ingenieur Thorsten Grantner von der für die Zertifizierung zuständigen Firma OmniCert alle Gebäude des Diakonischen Werks aufgesucht. „In fünf Tagen haben wir alle Standorte besucht“, betonte Grantner, „wirklich alle!“ Dabei habe er 68 Einrichtungen gezählt. Das Ergebnis habe sich gelohnt. Grantner zollte dem Diakonischen Werk großen Respekt, trotz des hohen Kostendrucks, dem ein Sozialunternehmen ausgesetzt sei, eine so kräftige Vision der Nachhaltigkeit zu entwickeln und aus dem christlichen Glauben heraus auch etwas für nachwachsende Generationen zu tun. So werde nicht nur auf dem sozialen Feld viel geleistet, sondern auch im ökologischen Bereich. „Darauf können Sie stolz sein“, sagte Grantner und überreichte die Urkunde für die abgeschlossene EMAS-Zertifizierung.
Darauf habe man lange hingearbeitet, betonte auch die Zweite Vorsitzende des Diakonischen Werks, Margarete Winnichner. Das Unterfangen habe eine ganze Reihe von Leuten bei der Diakonie „ein bisserl ins Schwitzen gebracht“. Man habe die Zertifizierung sehr ernst genommen und viel Arbeit in diesen Prozess gesteckt. Neben all den damit befassten Mitarbeitern bedankte sie sich auch für die Unterstützung durch die Landeskirche. Das Team der kirchlichen Umwelt- und Klimaarbeit der Evangelischen Landeskirche ist der Diakonie tatkräftig zur Seite gestanden. Dessen Vertreter, Bernd Brinkmann, gratulierte zum Erreichen dieses „anspruchsvollsten aller Umweltmanagement-Systeme“ und dankte für das vorbildhafte Handeln. Das Diakonische Werk, so Brinkmann, habe in seiner Arbeit in erster Linie den Menschen im Blick und übernehme mit der Umweltzertifizierung Verantwortung für die eine Welt und die nachfolgenden Generationen. Am Schluss überreichte er die Plakette mit dem Grünen Gockel. Der Grüne Gockel ist das Umweltmanagementsystem der Landeskirche. Alle erforderlichen Schritte, die zu dieser Zertifizierung notwendig sind, werden mit der deutlich umfangreicheren EMAS-Zertifizierung mindestens erfüllt.
Alle Redner betonten aber auch, dass die Arbeit mit dem Zertifikat keineswegs abgeschlossen sei. Man müsse, hob Projektleiterin Palwitz hervor, „alle Mitarbeiter im Boot haben“, da die Umweltziele in den einzelnen Abteilungen und Geschäftsbereichen ständig beachtet werden müssen. Diese „Herkulesaufgabe“ könne nur am Leben erhalten werden, indem sie stetig auf der Tagesordnung stehe. Zudem seien alle Mitarbeiter aufgerufen, ihre Ideen dazu einzubringen.
Text: Hans Eder
Weitere Informationen über das EMAS – Umweltmanagement