„Qabuli – Kochen, um zu bleiben“
Im Zuge der Flüchtlingswelle der vergangenen Jahre kamen auch unbegleitete minderjährige Jugendliche in den Landkreis Traunstein, die in Wohngruppen der Diakonie und bei anderen freien Trägern Aufnahme fanden. Das damit einhergehende Asylverfahren belastet alle Beteiligten sehr. An dessen Anfang steht immer ein langes Warten. Dann endlich das Ergebnis, das darüber entscheidet, ob die Chance auf ein neues Leben in Freiheit und Sicherheit Realität wird oder nicht.
Wer aus Afghanistan, verschiedenen afrikanischen Staaten oder aus einem jener Länder stammt, die als sicheres Herkunftsland festgelegt wurden, hat derzeit nur geringe Chancen auf Asyl. Rechtsmittel geltend zu machen, ist aufgrund der hohen Kosten, die die Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst tragen müssen, kaum möglich. Hier beginnt die Idee zur Initiative „Qabuli“.
Im Rahmen der Initiative wird künftig im Café Festung einmal pro Monat ein Gericht aus einem Herkunftsland der Flüchtlinge angeboten. Zubereitet und serviert wird es von den Jugendlichen selbst. Der Startschuss zur Initiative erfolgt mit dem afghanischen Nationalgericht Qabuli am 11. März um 16 Uhr, im Anschluss an die Lesung von Hassan Ali Djan. „Qabuli – Kochen, um zu bleiben“ ist auch das Motto der Initiative, mit der sich Jugendliche aktiv gegen eine drohende Ausweisung engagieren können. Alle Spenden, die im Rahmen der Initiative eingehen, werden für Gerichts- und Anwaltskosten eingesetzt.
Eine Ausweisung erfolgt während eines Verfahrens nicht, daher können einige Jugendliche bereits begonnene Schul- und Lehrausbildungen abschließen. Auch die vielen bereits erbrachten Integrationsleistungen sowie die Bemühungen von Betrieben, Lehrkräften, Ehrenamtlichen und sozialen Einrichtungen sind in der Folge sinnvoll investiert.
Die Initiatoren des Projekts freuen sich auf viel Zuspruch und Unterstützung.