Wohnen für Mutter und Kind feiert 10-jähriges Bestehen
Bei Kürbissuppe, mit Liedern und einer kleinen Andacht feierte das Wohnen für Mutter und Kind der Diakonie in Traunstein Jubiläum. Was vor zehn Jahren auf Initiative von Margarete Winnichner, 2. Vorstand beim Diakonischen Werk Traunstein sehr vorsichtig begann, habe sich mittlerweile zu einer etablierten Einrichtung entwickelt, so Einrichtungsleiterin Veronika Kecht. Hier erhalten junge Mütter mit ihrem Kind Schutz, Wohnraum und tatkräftige sozialpädagogische Unterstützung. Sollte in zwei Sätzen das Selbstverständnis der Einrichtung beschrieben werden, so wären das nach Meinung von Veronika Kecht vermutlich folgende: „Am Ende wird alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“
Damit sei die Entwicklung vieler der bisher betreuten Mütter umschrieben. So manche glaubte bei ihrer Ankunft, das gemeinsame Leben mit Kind einfach nicht zu schaffen. Doch hier erfuhren sie die Hilfe und Unterstützung, die sie für die weitere Entwicklung brauchten. Für Manche sei es vor allem die Rückversicherung, in verzweifelten Momenten fachkundige praktische Unterstützung zu erhalten und nicht jeden Moment alleine bewältigen zu müssen. Andere brauchen viele kleine Schritte und Hilfestellungen auf dem Weg zu einer gelingenden Beziehung von Mutter und Kind. Dabei helfen regelmäßige Einzelgespräche, therapeutische Begleitung nach Bedarf, ein geregelter Tagesablauf, praktische Anleitung im Alltag mit dem Kind und Hilfe immer dann, wenn sich das Gefühl von Überforderung einstellt. Manche Mütter verbleiben nur ein halbes Jahr, andere bis zu vier Jahre. Gemeinsam werden Höhen und Tiefen durchlebt und bewältigt.
Bei der Andacht zur Jubiläumsfeier wählte Diakon Robert Münderlein die Methode des Erzähltheaters Kamishibai, um die Geschichte von der Raupe Nimmersatt vorzustellen. Egal wer und wie wir sind, welche Stärken, Schwächen und Eigenarten uns auch begleiten, wir alle haben die Zusage Gottes, dass tatsächlich alles gut werde, sogar über unser jetziges Leben hinaus, so Münderlein.
Oberbürgermeister Christian Kegel zeigte sich beeindruckt und bewegt von dem, was in der Einrichtung geleistet wird. Interessiert fragte er nach und suchte das Gespräch mit den jungen Müttern. Das Wohnen für Mutter und Kind sei eine wichtige und beispielhafte Einrichtung in Traunstein, so sein Resümee.