Angehende Hauswirtschaftskräfte erleben das Chiemgau-Stift hautnah
Besonders gut gefallen haben mir “der liebevolle und vertraute Umgang von Bewohnern und Mitarbeitern – ein Gefühl von Heimat”, “die offene Küche und das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe”, “die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Bewohner” und dass hier “sehr familiär und freundlich miteinander umgegangen wird”. Das war der Tenor der Rückmeldungen der neun Studierenden der Hauswirtschaft der Landwirtschaftsschule Traunstein auf die Frage, was ihnen bei den Praxistagen im Chiemgau-Stift Inzell gut gefallen hat. An fünf Tagen, darunter waren auch zwei Samstage, sammelten sie viele praktische Erfahrungen und probierten sie aus, wie sich das Gelernte im Alltag umsetzen lässt.
Jedes Jahr lädt Ingrid Thaler, Diplom-Ökotrophologin und Hauswirtschaftsleiterin am Chiemgau-Stift Inzell, Studierende der Landwirtschaftsschule Traunstein zu Praxistagen in die Einrichtung ein. Dabei achtet sie schon im Vorfeld auf eine gute Vorbereitung. So gibt sie den Studierenden im Rahmen des schulischen Unterrichts eine Einführung in die Arbeit mit demenziell erkrankten Menschen. Der Praxistag beginnt mit einem Rundgang durch das Haus und der Vorstellung des speziellen Konzepts des Chiemgau-Stifts bezüglich der Arbeit mit demenziell erkrankten Bewohnern. Die Studierenden begleiten unsere hauswirtschaftlichen Fachkräfte während einer ganzen Tagesschicht von 8 bis 13 Uhr. In dieser Zeit kochen und backen sie mit den Bewohnern und kommen so schnell mit ihnen in Kontakt. Es gibt wohl kaum eine bessere Möglichkeit, den beruflichen Alltag einer hauswirtschaftlichen Fachkraft kennenzulernen. Plötzlich spüren sie unmittelbar wie es ist, für die Qualität des Essens, einen nachhaltigen Einsatz der Ressourcen, für die Versorgung, Hygiene, Arbeitssicherheit, Kommunikation und für das Team, und damit für alle Aufgaben rund um die Hauswirtschaft verantwortlich zu sein. Trotz dieser anspruchsvollen Aufgabe achten wir darauf, dass viel Raum für das Miteinander mit den Bewohnern und mit den anderen im Team sowie für Gespräche, Fragen und viele schöne Erlebnisse bleibt.
Wie gut das Konzept aufgeht, erfahren wir spätestens am Ende der Praxistage. Zufrieden und stolz über die eigene Leistung berichten die Studierenden begeistert von ihren Erlebnissen. In der Feedback-Runde am Ende schreiben sie jeweils auf Zettel, was ihnen besonders gefallen hat. Ihren Aussagen entnehmen wir, dass vieles von dem, was uns im Chiemgau-Stift wichtig ist, ganz offensichtlich gut funktioniert und auch von Außenstehenden so wahrgenommen wird. Und vielleicht sehen wir ja die eine oder andere Hauswirtschaftsfachkraft in Zukunft als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter in unserer Einrichtung, sagt Ingrid Thaler, und betont: “Wir haben immer auch tolle Stellen für Hauswirtschaftskräfte offen.”
Ihr Chiemgau-Stift