55 neu ausgebildete staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher für die Region
Studierende der Fachakademie für Sozialpädagogik Traunstein der Diakonie erhalten Abschlusszertifikat
55 Absolventen der Fachakademie für Sozialpädagogik Traunstein erhielten bei einer feierlichen Veranstaltung im Festsaal Bergen ihr Abschlusszertifikat. Die neu ausgebildeten Erzieherinnen und Erzieher verbleiben überwiegend in der Region und verstärken die zahlreichen Teams in sozialen Einrichtungen.
Seit dem Ausbildungsbeginn arbeiteten 55 Absolventinnen und Absolventen für diesen Moment, hinter ihnen liegen Praktika in verschiedenen Einsatzfeldern und das Vollzeitstudium an der Fachakademie. Nun steht die Übergabe des Abschlusszeugnisses unmittelbar bevor. Dieses belegt „schwarz auf weiß“ den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin und zum staatlich anerkannten Erzieher.
Endlich wird der erste Name aufgerufen. Unter dem rhythmischen Beifall der Anwesenden und den von DJ Mojasch effektvoll in Szene gesetzten Klängen schreitet jede Person einzeln über den roten Teppich zur Bühne. Dort warten bereits Fachakademieleitung und Praxisbetreuung; sie gratulieren zum erfolgreichen Abschluss und überreichen Zeugnis und Urkunde.
Eins verbindet alle Absolventen, verdeutlichte Michael Väth, Leiter der Fachakademie für Sozialpädagogik Traunstein, sie alle werden in der Region dringend gebraucht. Da Kinder- und Jugendeinrichtungen händeringend nach Fachkräften suchen, konnten die Absolventen aus einer Vielzahl von Stellenangeboten wählen. Ganz besonders freue ihn in diesem Zusammenhang, dass 90 Prozent der diesjährigen Absolventen in der Region verbleiben und in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land tätig sein werden. Dies zeige, wie sehr es sich für die Kommunen lohne, in ihre Ausbildung zu investieren. Aktuell bilde die Traunsteiner Fachakademie der Diakonie rund 300 Studierende aus, und könnte sogar noch mehr tun, wenn die dazu erforderlichen Räumlichkeiten zur Verfügung stünden.
Dabei erfolgte die Ausbildung des diesjährigen Jahrgangs unter erschwerten Bedingungen, so Väth. Die Pandemie bedingten Lockdown-Phasen mussten mit Hilfe digitaler Lernformen gemeistert werden. In diesem Zusammenhang zeigte sich Väth beeindruckt, wie gut es den Studierenden und Dozenten dennoch gelang, in Verbindung zu bleiben und sich gegenseitig zu unterstützen. In belasteten Momenten sprachen sie sich Mut zu und sorgten dafür, das Zusammengehörigkeitsgefühl nicht nur zu erhalten, sondern sogar zu stärken. So sei aus einer schwierigen Situation etwas Gutes erwachsen, in der gegenseitig und miteinander viel gelernt wurde. „Unbewusst waren Sie auch tolle Lehrmeister für uns Dozenten und Fachakademieleitung“, sagte Väth an die Studierenden gerichtet.
Andreas Karau, Vorstand und Geschäftsführer des Diakonischen Werks Traunstein, dem Träger der Fachakademie, hob hervor, dass in den letzten Jahren insgesamt 600 Erzieherinnen und Erzieher für die Region ausgebildet wurden. Die Ausbildung beschrieb er als sehr anspruchsvoll, denn mit der fachlichen Entwicklung gehe immer auch eine persönliche Weiterentwicklung einher. Besonders auf die Vermittlung von sozialen Kompetenzen, auf die innere Haltung und die Eigenmotivation werde geachtet. „Ich bin froh, dass wir Sie haben, denn Sie begleiten die Zukunft unserer Gesellschaft – unsere Kinder und Jugendlichen“, so Karau.
„Ihr Beruf ist von unschätzbar hohem Wert“, betonte Josef Konhäuser, stellvertretender Landrat des Landkreises Traunstein in seinem Grußwort. Das zeige sich überall dort, wo Erzieherinnen den Kindern ein Vorbild sind, wichtige Werte unserer Gesellschaft vermitteln und auf einen verantwortungsvollen Umgang miteinander achten. Gerade deshalb verlange dieser bedeutsame Beruf viel Hingabe, Empathie und soziale wie fachliche Kompetenz. Dass so viele der Absolventen in der Region verbleiben, freue ihn ganz besonders.
„Endlich geschafft“, adressierte Helmut Fürle, stellvertretender Landrat des Landkreises Berchtesgadener Land an die Absolventen. Fürle stellte vor allem die hervorragenden beruflichen Chancen der neuen Fachkräfte heraus, Erzieherinnen und Erzieher seien am Arbeitsmarkt gefragt wie nie. Zugleich verwies er auf die umfangreichen Weiterqualifizierungsmöglichkeiten. „Für viele bedeutet die Erzieherausbildung den gelungenen Start in eine aussichtsreiche Karriere im Sozialwesen“, so Fürle.
Der offizielle Teil ging nahtlos in eine rauschende Ballnacht über. Studierende, Angehörige und Dozenten der Fachakademie eroberten die Tanzfläche und schienen nachholen zu wollen, was in den Jahren der Pandemie so schmerzlich vermisst wurde.