55 langjährige Diakonie-Mitarbeiter geehrt
Gottesdienst zum Diakoniesonntag mit Liedern aus dem Pop-Oratorium „Luther“ – Auftakt zur Herbstsammlung
Die Einführung einer neuen Leitungskraft und die Ehrungen langjähriger Mitarbeitender standen im Mittelpunkt des Diakoniesonntags, der in der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche gefeiert wurde; gleichzeitig war der Gottesdienst der Auftakt zur Herbstsammlung der Diakonie in Bayern, die heuer unter dem Motto „Für ein Lebensende in Würde“ steht. Als Prediger war Kirchenrat Reiner Schübel nach Traunstein gekommen. Ein musikalisches Erlebnis waren Teile des Pop-Oratoriums „Luther“, gesungen vom Dekanats-Projektchor unter der Leitung von Heike Scherer.
Beim Gottesdienst wurde Evelyn Rauchberger offiziell von Dekan Peter Bertram, Diakonie-Vorstand Andreas Karau und die stellvertretende Diakonie-Vorsitzende Margarete Winnichner in ihr Amt eingeführt und durch Handauflegung für ihren Dienst gesegnet. Rauchberger ist als Geschäftsbereichsleiterin für die Jugendhilfeeinrichtungen im Landkreis Altötting verantwortlich: die Mutter-Kind-Einrichtung in Neuötting, die therapeutische Wohngruppe für weibliche Jugendliche auf einem ehemaligen Bauernhof in Schlehberg, Gemeinde Kirchweidach, und die unbegleiteten Minderjährigen in Burghausen.
Bei seiner Einführung in diesen „ganz besonderen Gottesdienst“ sprach Dekan Bertram die fast 1000 Mitarbeiter des Diakonischen Werks an und ihren Auftrag, den Glauben und das Leben von Menschen zu stärken. Bei ihrer Arbeit gehe es ganz wesentlich um die Nächstenliebe, wie sie im Wort Gottes angesprochen wird. Der Diakoniesonntag sei alle Jahre der Tag, an dem langjährige Mitarbeiter für ihre Leistung und für ihren Einsatz geehrt werden – diesmal nicht weniger als 55 für Jubiläen zwischen 15 und 40 Jahren.
In seiner Predigt bezog sich Kirchenrat Schübel auf das Evangelium von der Austreibung eines Geistes, in dessen Mittelpunkt der Vater des betroffenen Kindes stand. So wie sich dieser um sein Kind sorgte und nach jedem Strohhalm griff, so gebe es auch bei uns viele Menschen, die in Angst und Sorge seien: Behinderte, Flüchtlinge, alt gewordene Menschen, Menschen ohne zwischenmenschlichen Kontakte. Um sie alle kümmerten sich die Mitarbeiter des Diakonischen Werks, die „oft selbst über die Leistungsgrenze hinaus beansprucht werden“.
Schübel lobte das Engagement der Mitarbeiter und der ehrenamtlichen Helfer vor Ort. Die starke diakonische Bewegung in den Gemeinden und Landkreisen werde auch von der Landeskirche unterstützt, betonte der Kirchenrat, und hob die enge Zusammenarbeit zwischen Kirche und Diakonie hervor, wie sie gerade auch in Traunstein gelebt werde. Zum Schluss appellierte Schübel an alle diejenigen, die keine Möglichkeit haben, aktiv mitzuarbeiten, doch bei der Herbstsammlung der Diakonie „ihr Herz und ihr Portemonnaie zu öffnen“.
Der Gottesdienst bekam seinen besonderen Charakter nicht zuletzt durch die musikalische Gestaltung. Mit dem Lied „Im Anfang war das Wort“ übernahm der Projektchor den Auftakt zum Gottesdienst. Diese eingängige Melodie durften etwas später die Gottesdienstbesucher auch im Kanon singen. Und weitere Stücke aus dem Pop-Oratorium „Luther“ erklangen über den Gottesdienst verteilt. Zum Schluss kamen die Chormitglieder singend von der Empore herunter ins Kirchenschiff, stellten sich entlang der Seitengänge auf und verliehen dem Gottesdienst dadurch einen sehr emotionalen Ausklang.
Dekan Bertram berichtete kurz, dass das Pop-Oratorium im Februar von rund 2000 Sängern in der Münchner Olympiahalle aufgeführt worden war, darunter auch rund 100 Sänger aus dem Dekanat. Dieser Projektchor mit begeisterten Sängern aus Ruhpolding, Traunstein, Tittmoning, Altötting, Mühldorf, Burgkirchen und Burghausen hatte sich unter Leitung von Heike Scherer aus Burghausen monatelang auf das Pop-Oratorium vorbereitet. Etwa die Hälfte dieses Chors war nun nach Traunstein gekommen, um den Diakoniesonntag mit einigen der Songs aus dem Pop-Oratorium zu bereichern. Am Schluss gab es dafür kräftigen Beifall.
Und verdienten Beifall gab es danach auch für all die vielen, die für runde Jubiläen geehrt wurden. „Sie sind ein großer Segen“, sagte Diakonie-Vorstand Karau zu den Geehrten: „Ihre Treue und Kontinuität ist eine wichtige Eigenschaft für das Gelingen von Beziehungen.“ Hinter den zu ehrenden Mitarbeitenden, deren Berufsjahre zusammengezählt über 1200 ausmachen, stecke eine große Vielfalt von Berufsgruppen. Thomas Pfeifer, der Vorsitzende der Gesamt-Mitarbeitervertretung, lobte die Verantwortlichen des Diakonischen Werks: „Ein guter Arbeitgeber sorgt für Bedingungen zum sich Wohlfühlen.“ Dies sei gerade bei der schweren Arbeit, die hier zu leisten sei, ganz wichtig. Insgesamt sei festzustellen, so Pfeifer, dass sich die Mitarbeiten in ihren Dienststellen wie zu Hause fühlen.
Autor: Hans Eder