25 Jahre Christuskirche Inzell
Ein Raum, der die Nähe Gottes spüren lässt ● Annelie Gromoll mit Kronenkreuz in Gold geehrt
Rund 140 Besucher strömten trotz stürmischen Wetters zum Festgottesdienst anlässlich des 25-jährigen Bestehens der evangelischen Christuskirche Inzell. Stürmisch war wohl auch die Entstehungsgeschichte der Kirche, berichtete Dekan Peter Bertram in seiner Ansprache, ehe sie 1993 vom damaligen Landesbischof Johannes Hanselmann endlich eingeweiht werden konnte. „Alle Mühen haben sich gelohnt“, betonte Bertram, und verwies auf die Architektur der Kirche, die etwas ganz Besonderes sei. „Dieser Kirchenraum macht die Menschen nicht klein, sondern nimmt sie in die Mitte und bietet Schutz. Er ermöglicht einen Ausblick auf die umgebende Natur und schafft ein wohltuendes Licht, das tröstet und die Nähe Gottes fühlen lässt.“ Sehr gut passten dazu auch die Kirchenskulpturen des zeitgenössischen Bildhauers Stephan Balkenhol im Eingangsbereich, „die den Besucher sinnbildlich in den Raum herein bitten“.
Nach dem Gottesdienst, für dessen ausgezeichnete musikalische Gestaltung die Leprechaun-Players unter der Leitung von Patrick Plöß und Organistin Mirjam Dempewolf viel Beifall erhielten, begrüßten Heidi Kühner und Bärbel Scheuchen die Ehrengäste. Inzells dritter Bürgermeister Michael Lorenz hob in seinem Grußwort hervor, wie wichtig Kirchen für das Gemeindeleben seien. Vor allem seien sie ein Zufluchtsort, egal ob evangelisch oder katholisch, bei dem jeder weiß, „hier hört mich jemand an“. Mit einem Augenzwinkern auf den Zeitgeist von 1993 verweisend, als die evangelische Kirche in Inzell eingeweiht wurde, verhehlte Lorenz nicht, dass damals in Oberbayern ein etwas anderes Bild vorherrschte, wie eine Kirche auszusehen hat. Doch das habe sich grundlegend verändert.
Gemeindereferent Philip Moser stellte die lebendige und äußerst gut funktionierende Ökumene in den Mittelpunkt. Das gelte im Besonderen auch für die Zusammenarbeit der Seelsorger. „Ich arbeite gern mit Pfarrer Thomas Seitz zusammen“, unterstrich Moser. Vor allem dessen Fähigkeit, geistliche Inhalte sehr gut und treffsicher zu formulieren, sei eine große Bereicherung. Ganz im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils wünsche er sich, dass das Gemeinsame der beiden Kirchen immer mehr Gewicht bekomme.
Für eine besondere Überraschung sorgte Diakon Robert Münderlein vom Diakonischen Werk Traunstein. Er bat Annelie Gromoll in den Altarraum und ehrte sie im Auftrag des Präsidenten der Diakonie in Bayern, Pfarrer Michael Bammessel, für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit als Diakoniebeauftragte in Inzell mit dem Kronenkreuz in Gold. Ganz besonders hob Münderlein Gromolls Verdienste für das Chiemgau-Stift und die Integration von geflüchteten Menschen hervor.
Im Anschluss an den offiziellen Teil war Zeit für Begegnung und Gespräche, unter anderem mit vielen weiteren Ehrengästen, wie den ehemals in Inzell tätigen evangelischen und katholischen Pfarrern Roland Sievers, Martin Dorner und Hans Krämmer.