10 Jahre Kinderkrippe Freilassing
„Vertrauen der Eltern ist das Wichtigste für uns“
Mit einem Familiengottesdienst in der evangelischen Kreuzkirche feierte die Kinderkrippe Freilassing des Diakonischen Werks Traunstein e.V. das zehnjährige Bestehen der Einrichtung. Der Pidinger „chor.junge.musik“ unter der Leitung von Dr. Christian Stöberl sorgte für den passenden musikalischen Rahmen.
In einer kindgerechten Dialog-Predigt verdeutlichten Pfarrer Ewald Seißler und Anna Auer, Leiterin der Kinderkrippe, wie gut es sich anfühlt, in Gottes Liebe geborgen zu sein. „Gott sieht jeden von uns ganz genau an; nichts geht bei ihm verloren“, sagte Pfarrer Seißler. Auf ein vorbereitetes Plakat klebten die Kinder kleine ausgeschnittene Figuren mit ihrem Namen.
Margarete Winnichner, in der Diakonie als zweiter Vorstand und Fachbereichsleitung für Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe tätig, berichtete von den nicht leichten Geburtswehen der Einrichtung. Viele Voraussetzungen seien schwierig gewesen: Finanzierung, Räumlichkeiten, Garten und der Rückhalt in der Öffentlichkeit im Hinblick auf die damaligen gesellschaftlichen Vorstellungen von Erziehung. „Vor allem in stark konservativen Kreisen löste die Gründung der Kinderkrippe nicht nur Freude aus“, betonte sie. Für manche sei es zu dieser Zeit noch unvorstellbar gewesen, dass Eltern ihr ein- bis dreijähriges Kind tagsüber in eine Einrichtung geben.
Schon nach kurzer Zeit habe die Kinderkrippe jedoch das Vertrauen der Eltern gewonnen. „Würden Eltern uns nicht vertrauen, würden sie uns niemals ihre Kinder anvertrauen“, sagte Winnichner. Diese positive Entwicklung sei das große Verdienst des seit acht Jahren stabilen Teams mit Anna Auer an der Spitze.
Ebenfalls während des Gottesdienstes stellte sich Andreas Karau in seiner Funktion als neuer Geschäftsführer und Vorstand des Diakonischen Werks Traunstein vor. Bezugnehmend auf die Kindertageseinrichtung Freilassing mit Krippe und Hort verwies er darauf, wie wichtig es sei, den Kindern vor allem Geborgenheit, Halt und Orientierung zu geben, aber auch Grenzen erfahren zu lassen. Das Motto des Dekanats, „den Glauben und das Leben stärken“, sei gerade auch in einer Einrichtung wie der Kinderkrippe erfahrbar.
Autor: Klaus Rieder